BRAUCHTUM ZU OSTERN - EIER, LAMM UND HASE – DIE BELIEBTESTEN OSTERTRADITIONEN

Ostern ist ein Fest der Freude, des Wiedererwachens und der Erneuerung. Neben den christlichen Traditionen gibt es auch viele Bräuche und Rituale, die je nach Region und Land sehr unterschiedlich sein können. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die beliebtesten und interessantesten Osterbräuche vor.

Der Osterhase, die Ostereiersuche und das Osterlamm sind die wohl bekanntesten Ostertraditionen in Deutschland. Doch woher kommen diese Bräuche eigentlich und wie werden sie heute gefeiert?

 

Klassische Osterbräuche, die wohl jeder kennt

Ostereier: Gefärbte und verzierte Eier gehören seit Jahrhunderten zu Ostern . Im Christentum gilt das Ei als Symbol für die Auferstehung Jesu Christi. Das Öffnen der Schale wird mit dem Öffnen des leeren Grabes am Ostermorgen verglichen. Heute ist die Suche nach den bunt verzierten Eiern vor allem bei Kindern beliebt und als Ostertradition nicht mehr wegzudenken.

Osterhase: Die genaue Bedeutung des Hasen als Eierbringer ist nicht bekannt. Für die frühen Christen in Byzanz war der Hase ein Symbol Jesu. Andere Deutungen sehen den Hasen als Symbol der Auferstehung. Daraus entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts der Brauch, wonach ein Osterhase die Eier legt und in den Gärten der Menschen versteckt. Heute werden die Eier am Ostersonntag von den Kindern unter großem Gelächter gesucht.

Osterlamm: Das Sinnbild für den Opfertod Jesu entstand aus dem Ritual der Juden, zum Passahfest in Gedenken an Gott ein Lamm zu schlachten. Im Christentum wurde das Passahlamm dann symbolisch zum „Lamm Gottes“. Johannes der Täufer weist auf Jesus mit den Worten: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt hinwegnimmt“. Daher gilt Lammfleisch heute als traditionelle Osterspeise .

Aufregende Osterbräuche, die nur in einigen Regionen gefeiert werden

Osterfeuer: Aus kirchlicher Sicht symbolisiert das Feuer die Freude über die Auferstehung Jesu, dem „Licht der Welt“. Schon in heidnischer Zeit wurde den Flammen eine erneuernde Kraft zugeschrieben. Das brennende Holz sollte den Winter vertreiben und die Saat vor bösen Geistern schützen. Mancherorts wird mit dem Holz auch eine Hexenpuppe verbrannt. An gesegneten Osterfeuern wird die Osterkerze als Licht Christi entzündet und in die noch dunkle Kirche getragen.

Osterruß: Am Aschermittwoch werden traditionell die Gesichter der Mitmenschen mit Ruß geschwärzt. Je nach örtlichem Brauch wird die Asche entweder in Kreuzform auf den Kopf gestreut oder auf die Stirn gezeichnet. Dies galt früher als heilbringende Handlung, da der Asche besondere Kräfte zugeschrieben wurden. So achteten die Bauern darauf, ob Asche vom Osterfeuer auf ihre Felder und Wiesen flog. Gras und Getreide sollten dann besonders gut gedeihen.

Osterwasser: Am Ostermorgen kann man Menschen beobachten, die Wasser aus einem fließenden Gewässer schöpfen oder sich das Gesicht nass machen. Dieser Brauch stammt aus vorchristlicher Zeit. Das Osterwasser soll ewige Jugend und Schönheit garantieren, Krankheiten heilen und vor Unglück bewahren.

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Weitere regionale Bräuche und Traditionen zu Ostern

Osterreiten: In der sächsischen Oberlausitz ziehen festlich gekleidete Männer mit Frack und Zylinder übers Land, um die Botschaft von der Auferstehung Jesu Christi zu verkünden. Die katholischen Sorben reiten dazu auf, mit Schleifen und Blumen geschmückten Pferden in benachbarte Pfarrgemeinden. Auf dem Weg beten und singen die Osterreiter in sorbischer Sprache.

Steckenpferd-Reiten: Im thüringischen Dingelstädt reiten Schulanfänger am Ostermontag mit geschmückten Steckenpferden um die Kirche und bekommen dafür Süßigkeiten geschenkt.

Haseneier-Suchen: Diesen Osterbrauch soll der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) in Weimar begründet haben. Am Gründonnerstag lud er Kinder zum Suchen der Haseneier in seinen Garten. Diese Tradition ist in der Klassikerstadt bis heute lebendig.

Eiertippen: In einigen Gegenden trifft man sich zum Eierwerfen oder Eiertippen auf dem Dorfplatz. Alle Eier, die beim Anstoßen oder Hochwerfen zu Bruch gingen, werden von den Wettkämpfern sofort verzehrt.

Kohlenschlagen: In einigen Orten in Nordthüringen schlagen Männer bei einer Art „Ostergolf“-Spaziergang mit einem Stock („Heide“) eine Holzkugel („Kohle“) durch die Felder vor sich her.

Brezel-Essen: In Mühlhausen (Thüringen) muss man am Gründonnerstag eine Brezel essen. Nach der Legende wachsen jedem am Karfreitag Eselsohren, der gegen die Regel verstößt.

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